Adolf-Reichwein-Schule / Pohlheim

Werner Peyerl in den Ruhestand verabschiedet

Bewegende Feier am 28.01.2011 in der Aula der ARS

Dieser Beitrag ist abgelaufen: 15. April 2011 00:00

Peyerl 7

Nun ist er also in der sogenannten Freiphase der Altersteilzeit, der langjährige stellvertretende Schulleiter der ARS, Herr Direktor Werner Peyerl!
Nun hat er also die Zeit, Hobbys, Sport, Fischzucht, Reisen, Heimwerkern und vieles mehr zu pflegen.
Nun ist er im Ruhestand!

Und weil er nach 40-jähriger Dienstzeit als gesunder, vitaler Mensch in seinen verdienten Ruhestand gehen kann, gönnt ihm die Schulgemeinde dieses Glück umso mehr!

Man gönnt ihm diesen Ruhestand aber auch, weil er die Geschicke der Adolf-Reichwein-Schule über nahezu seine gesamte Dienstzeit hinweg mitgestaltet, mitaufgebaut, mitgetragen hat,
weil man ihn als Mitarbeiter, als stellvertretenden Schulleiter, als Kollegen, Lehrer, Sportskamerad und als Freund geschätzt hat und auch weiterhin schätzen wird:
Werner Peyerl, der Minister des Inneren der Unterrichtsplanung und des Unterrichtsorganisatorischen, dem Sachlichen, dem Nachsichtigen, der aber auch mal geradeaus auf den Tisch haute, wenn's nötig war.

Zur seiner beruflichen Vita:
Nach dem Abitur an der Gießener Herderschule im Jahr 1967 folgte der Wehrdienst, dann, von 1969 bis 1972, das Lehramtsstudium an der Justus-Liebig-Universität Gießen, das Kollege Peyerl in den Fächern Deutsch und Sozialkunde mit dem ersten Examen abschloss. Nach seinem Referendariat an der Gesamtschule Hadamar folgte 1974 die Versetzung an die ARS.

1991 wurde Werner Peyerl zum Leiter der Schulstufen 7-10 an der ARS ernannt. Im Jahr 2004 folgte seine Ernennung zum stellvertretenden Schulleiter.

Werner Peyerl war von 1975-1992 Mitglied des örtlichen Personalrats in wechselnden Funktionen. Ab 1987 hatte er den Vorsitz inne. Hier avancierte er zum Spezialisten für die Organisation von Betriebsausflügen.

Das Amt des Stellvertretenden Schulleiters lässt sich nicht auf das Administrative und Organisatorische verengen. Diese Funktion ist zu vielfältig, zumindest an der ARS, die Verantwortung ausgesprochen hoch, die Zuständigkeiten lassen sich mitunter kaum abgrenzen.

Es war alles dabei: Der Bau des Stundenplans, die Organisation des Vertretungsunterrichts, die Verwaltung der zahlreichen Statistiken und Listen, die Schülerbeförderung, die Raum- und Aufsichtsplanung und, und, und...

Und da war noch die pädagogische Aufgabe eines Lehrers, das volle Programm, mit Beratung, Elterngesprächen, mit Klassenfahrten, Zeugnissen und natürlich mit dem täglichen Unterricht und der Verantwortung für unsere jungen Menschen, um deren Zukunftsperspektiven sich zu sorgen, die vornehmste Aufgaben einer Schule ist.

Als Unterrichtender gehörte Werner Peyerl zu den „pädagogischen Mehrzweckgeräten“ dieser Schule. Bereitwillig ließ er sich fachfremd einsetzen in Sport, in Musik, in Latein und Ethik und qualifizierte sich hierfür durch regelmäßige Fortbildungen.

Am letzten Schultag des 1. Schulhalbjahres 2010/2011 fand in der Aula der ARS die Feier zur Verabschiedung von Werner Peyerl statt. Gleichzeitig feierte man an diesem Tag auch den Amtsantritt von Jutta Nachbar, der neuen stellvertretenden Schulleiterin der ARS.

Die Feier begann mit einem gekonnt vorgetragenen Ständchen der Concert Band 6 unter Leitung von Kattrin Becker.

Es folgte die Laudatio, gehalten von Schulleiter Norbert Kissel, in der er neben der Würdigung der Tätigkeit Werner Peyerls auch Stationen seines Berufslebens darstellte.
Kissel fasst die Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Werner Peyerl, mit dem er 10 Jahre Seite an Seite die ARS leitete, so zusammen: „Respekt und Anstand haben diese Zusammenarbeit geprägt. Respekt vor der Person des anderen, Anstand im Umgang miteinander. Wir waren fähig zu teilen!“ Seine Rede schloss mit den Worten:

„Unser Stellvertretender Schulleiter, Herr Direktor Werner Peyerl verlässt diese Schule, nachdem er dort fast 40 Jahre lang gearbeitet hat. Wir sind ihm für seine Umsicht und für seinen Einsatz für diese Schule zu tiefem Dank verpflichtet. Wir wünschen ihm für seinen Ruhestand alles Gute, Gesundheit und Erfüllung.

Und ich gönne dir von Herzen, lieber Werner, zugegeben nicht ohne eine Spur von Neid, dass du nun alle künftigen Entwicklungen und Verwicklungen in der Hessischen Bildungslandschaft aus einer Entfernung betrachten kannst, die sehr wohltuend sein muss!“

Im Anschluss an die Laudatio sang der Chor 7-10 unter Leitung von Christina Löwen ein französisches Lied und danach die Schulhymne der ARS. Wie zuvor bei der Concert Band auch, fanden Schülervertreter des Ensembles herzliche Worte des Abschiedes.

Sabine Hildebrand und Peter Kohler überbrachten die Dankesgrüße und besten Wünsche des Schulelternbeirats, dazu ein Präsent.

Wilfried Schwalb und Norbert Wißner vom Lehrersport überreichten dem Sportskameraden Peyerl ein Golf-Set, das auch sogleich ausprobiert werden musste. Nach nur wenigen Versuchen gelang es dem „sportlichen Jubilar“ Peyerl den Ball zielsicher einzulochen.

Schulamtsdirektor Jochem Leifeld, der als Schulaufsichtsbeamter für die Adolf-Reichwein-Schule seit 10 Jahren zuständig ist, würdigte in seiner Ansprache die Verdienste Peyerls und die Entwicklung der ARS. Leifeld selbst geht nun ebenfalls in den Ruhestand. Als Abschiedsgeschenk brachte er seiner Pohlheimer Gesamtschule die frohe  Nachricht mit, dass auch bezüglich der Stufenleiterstelle 5/6 keine Vakanz entstünde: "Ich habe die Kollegin Burggraf zwar nicht persönlich mitgebracht, aber die Verfügung über ihre Einversetzung ist in diesem Umschlag hier!"

Stufenleiterin Beate Meilinger überbrachte gemeinsam mit dem Schulleitungsteam und den Sekretärinnen herzliche Grüße und Dank - in Form des epischen Theaters mit Erzähler und Chor! Gutscheine u.a. für die kulinarische Freizeitgestaltung waren das Abschiedsgeschenk.

Ganz und gar gereimt trug Amtsnachfolgerin Jutta Nachbar ihre Rede an den Kollegen und die Schulgemeinde vor. Neben Worten des Dankes ließ sie hierin auch erkennen, dass es bei einer Amtsübernahme nicht darum gehen kann, nur in den Spuren des Vorgängers zu wandeln, sondern vor allem auch darum, neue Spuren durch eigene Akzente zu legen.

Von ihrer seit 1992 bestehenden guten Zusammenarbeit in der Schulleitung und den Strukturen, die er gelegt habe, könne sie nun in ihrem neuen Amt profitieren.

Renate Martin, Almut Peters und Jochen Milchsack vom Personalrat der ARS verabschiedeten sich vom stellvertretenden Schulleiter mit einem kleinen Rückblick auf die Arbeit des Vorgesetzten. Viel Anerkennung kam darin zum Ausdruck, aber auch das ein oder andere Bedauern über solche Weisungen wie beispielsweise die allseits ungeliebte Mitbeaufsichtigung von Lerngruppen. Symbolisch wurde dem frischgebackenen Ruheständler und Gitarristen u.a. eine aufblasbare Gitarre und eine italienische Zeitung überreicht und damit auf die Liebe Peyerls zur Musik und zu den romanischen Sprachen angespielt.

Ebenfalls für große Erheiterung sorgte ein Beitrag von Norbert Kissel, der für seinen Schulleiterkollegen eine unterhaltsame „Sendung mit der Maus“ zusammengestellt hatte, die auf amüsante Weise verschiedene Facetten Peyerls auf´s Korn nahm und u.a mit allerlei kreativen Bildkollagen aufwartete.

Gegen Ende der eineinhalbstündigen, aber fröhlichen und kurzweiligen Feier sammelte sich das Kollegium zum großen Chor und sang klanggewaltig ein selbstgedichtetes Lied auf die Jürgens-Melodie „ Mit 62 Jahren, da fängt das Leben an!“. 

Weitere Gratulationen folgten, bis schließlich Werner Peyerl selbst das Rednerpult betrat und sichtlich bewegt für die Ausgestaltung der Feier dankte und dann sein berufliches Leben mit Bezug auf Elemente der Feier zusammenfasste. Mit einem Blick zurück ohne Zorn, vielmehr mit Dankbarkeit verabschiedete er sich von der Schulgemeinde der ARS, die er 40 Jahre lang mitgestaltet hatte. Reisen, Sport und Italienisch lernen seien nur einige Dinge, mit denen er von nun an seine abrupt ausgedehnte Freizeit zu bereichern gedenke.

Ein schöner Tag klang aus mit einem Buffet, das Amtsvorgänger und Amtsnachfolgerin für die Gäste hatten bereitstellen lassen.

Peyerl Ständchen

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| 7.3.2011