Adolf-Reichwein-Schule / Pohlheim

Ein Vortrag über Afrika

Fünftklässlern Schönheit und Elend des Kontinents erläutert

Dieser Beitrag ist abgelaufen: 20. März 2011 00:00



Kind aus Afrika bNachdem die ARS seit vielen Jahren Waisenkinder in Indien unterstützt, richtete sich das Augenmerk in den letzten Tagen auf den afrikanischen Kontinent, seine Tier- und Pflanzenwelt, aber auch auf die Situation der dort lebenden Kinder.
Lehrer Wilfried Schwalb konnte hierzu für die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 5 einen ebenso kompetenten wie mitreißenden Referenten gewinnen, den pensionierten Architekten und Berufsschullehrer Edgar Zeiss aus Lich.

Die Kinder des 5. Jahrgangs erhielten einen beeindruckenden Einblick in einen Kontinent der Widersprüche und gleichzeitig in die weltumspannende Aufgabe, den Hunger zu milden und für Humanität und die Wahrung der Menschenrechte einzutreten, eine Aufgabe, die uns alle angeht!

Referent Edgar Zeiss ist seit 2005 als ehrenamtlicher Mitarbeiter für das Hilfswerk Global Aid Network (GAiN) e.V. tätig und durch viele Reisen ein Kenner des Kontinents.

Global Aid Network (GAiN) e.V. ist eine internationale Hilfsorganisation, die seit 1990 in vielen Ländern der Welt humanitäre Hilfe leistet. GAiN hilft in mehr als 30 Ländern und arbeitet dabei eng mit anderen Hilfswerken, Produktionsfirmen und Privatpersonen zusammen. GAiN Deutschland hat seine Zentrale in Gießen. Im vergangenen Jahr konnte GAiN e.V. 70 Transporte zu Notleidenden in aller Welt bringen. In Uganda hilft GAiN mit Geld- und Sachspenden und durch Vermittlung von Patenschaften.

In Mukono, einer Stadt in Uganda (Nähe Kampala)  hat er als planender Architekt dazu beigetragen, dass auf einem 14 ha großen Gelände ein Kinderdorf mit Schule, Kindergarten, Ausbildungsstätten, Krankenhaus u.a. entstehen konnte. Zur Zeit haben 117 Kinder, meist Waisen oder Halbwaisen, dort ein liebevolles Zuhause gefunden. Die Grundschule und das Krankenhaus stehen auch den Bewohnern der Umgebung zur Verfügung. Gegenwärtig besuchen etwa 250 Schüler die Grundschule, die meisten Kinder kommen aus den umliegenden Dörfern.

Fasziniert lauschten die Fünftklässler dem Bericht des Referenten, der auch eine Menge beeindruckender Bilder mitgebracht hatte. Insbesondere die Armut der dort lebenden Kinder war erschütternd. Was hierzulande als unzumutbar angesehen würde, gilt dort bereits als Luxus. Sauberes Trinkwasser, ein Dach über dem Kopf, ein tägliches Essen - für Kinder unserer Wohlstandsgesellschaft sind das Selbstverständlichkeiten, für afrikanische Kinder bleiben es oft Träume.  „Viele Kinder malen sich Schuhe auf die Füße, weil sie keine Schuhe haben!“, stellte ein Schüler der 5. Klasse entsetzt fest. Die Anfangsbegeisterung für posierende Kindersoldaten mit ihren Maschinenpistolen wich rasch ernster Betroffenheit, als klar wurde, dass dies nichts mit abenteuerlichem Spiel, sondern mit einer überaus grausamen Wirklichkeit zu tun hat.

Edgar Zeiss reist nun zum 13. Mal nach Uganda. Diesmal hilft er bei der Planung der weiterführenden und beruflichen Schule, die den Kindern nach dem siebten Grundschuljahr zur Verfügung stehen soll. Bildung ist der Schlüssel, um der der Armut zu entfliehen und die Chance auf ein eigenständiges, menschenwürdiges Leben zu bekommen.  

| 19.2.2011