Adolf-Reichwein-Schule / Pohlheim

Musikschule an der ARS gegründet

Dieser Beitrag ist abgelaufen: 23. Dezember 2012 00:00


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An der Adolf-Reichwein-Schule wurde mit Beginn dieses Schuljahres eine neue, nichtkommerzielle Musikschule gegründet. Träger dieser Einrichtung, die jedermann offensteht, ist der als allgemeinnützig anerkannte Verein für Naturwissenschaften und Musik an der ARS e. V. (VERNAMU), dessen Mitglieder im Rahmen ihrer Fördertätigkeit für die Schule auch ehrenamtlich für die Organisation der Musikschule arbeiten.
 
Die Musikschule trägt den Namen „Musikschule an der Adolf-Reichwein-Schule“.
 
Die Einrichtung dieser Musikschule wurde von der Schulgemeinde der ARS sehr begrüßt und ohne eine einzige Gegenstimme in sämtlichen Gremien als weitere Bereicherung des musikalischen Angebots an der ARS beschlossen.
 
Hierüber informierten ARS-Schulleiter Norbert Kissel, VERNAMU-Vorsitzender Turgay Schmidt und Kattrin Becker, Rektorin an der ARS. Zusammen mit Wilfried Meißner bilden sie den Vorstand des VERNAMU e.V.
 
Die Adolf-Reichwein-Schule in Pohlheim hat zwei Schwerpunkte: Musik und Naturwissenschaften. Für den Bereich der Musik erhielt die Schule im Jahr 2010 vom Hessischen Kultusministerium die Zertifizierung “Schule mit Schwerpunkt Musik“, einen Titel, den sie seit dieser Zeit in ihrem Namen führen darf. Mit diesem Titel ist eine höhere Lehrerzuweisung verbunden, aber gleichzeitig auch eine Reihe Vorgaben/ inhaltliche und organisatorische  Auflagen, was das musikalische Angebot an der Schule betrifft. Hier hat die Schule deutlich mehr zu bieten als das allgemein Übliche: Musikangebote in allen Jahrgangsstufen, musikalische Vielfalt, ein eindeutiges Profil in Bezug auf die Musik und ein Schulleben, in dem die Musik einen besonderen Platz einnimmt. 
Kissel: Wo Musik draufsteht, muss auch Musik drin sein. Klar!
Die Adolf-Reichwein-Schule erfüllt diese Vorgaben seit vielen Jahren. Es gibt an der Schule eine Vielzahl von Ensembles und andere musikalische Angebote. Konzerte, Vorspielabende, schulinterne musikalische Wettbewerbe, die Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen und im Leben der Gemeinden ihres Einzugsgebiets - all das sind selbstverständliche Bestandteile des Schullebens an der Adolf-Reichwein-Schule in Pohlheim.
 
Ein ganz wesentlicher Punkt ist das Musikklassenangebot der Schule. Eltern können ihre Kinder für einen musikalischen Schwerpunkt anmelden. In einer Musikklasse erlernt der überwiegende Teil der Kinder in der Schule ein Musikinstrument. Die jungen Musiker spielen gleich von Anfang an in kleinen Orchestern und Bands.
Instrumente müssen die Eltern nicht kaufen. Die Schule stellt Leihinstrumente zur Verfügung. Sie verfügt diesbezüglich über einen großen Fundus.
 
Auch personell ist die ARS auf die vielfältigen Aufgaben entsprechend aufgestellt: Allein 11 Lehrkräfte der Schule unterrichten das Fach Musik. Kattrin Becker, Rektorin mit der Wahrnehmung von Schulleitungsaufgaben, ist die Koordinatorin des musikalischen Schwerpunkts an der ARS. Sie begleitet auch das Amt der Regionalkoordinatorin der Schulen mit musikalischem Schwerpunkt im Schulamtsbereich Gießen Vogelsberg.
Für die  Finanzierung des Instrumentalunterrichts, der in Kleingruppen angeboten wird, entrichten die Eltern einen Solidarbeitrag. Zusammen mit Sponsorengeldern werden hiervon eigens für diese Aufgabe angestellte Instrumentallehrer bezahlt.
 
Der Instrumentalunterricht wurde bisher in Zusammenarbeit mit einer privaten Musikschule aus der Region organisiert.
Mit Ablauf des Schuljahres 2011/ 2012 hat die Adolf-Reichwein-Schule die Zusammenarbeit mit dieser Musikschule beendet, die Kooperation aufgekündigt. Hierfür gibt es eine Reihe von Gründe. Zum Beispiel gestaltete sich die inhaltliche und organisatorische Koordination zunehmend schwieriger. Auch die Ergebnisse von Evaluationen und die Auswertung von Eltern-Feedbacks ließen diesen Schritt als notwendig erscheinen. Seitens der Schule blicken wir auch auf Jahre guter Zusammenarbeit zurück. Doch Veränderungen, die sich in den letzten Jahren ergeben haben, ließen es als notwendig erscheinen, neue Wege zu gehen.
 
Ein ganz wesentlicher Grund, an der ARS diese neuen Wege zu gehen, ist jedoch ein finanzieller: Da die Mitglieder des VERNAMU ehrenamtlich arbeiten, kann das Geld, das sonst als Gewinn einer kommerziellen Unternehmensleitung anfallen würde, wieder ohne Abzüge zurück in das Projekt fließen. Eine so strukturierte Musikschule schüttet alle Gewinne wieder zurück an ihre Kunden aus, will keine privaten Gewinne erzielen. Mit den so eingesparten Mitteln können z.B. Musikinstrumente angeschafft oder Instrumentallehrer bezahlt und auch in Zukunft moderate Preise gehalten werden. Denn: Der Geldbeutel der Eltern allein darf nicht darüber entscheiden, ob ein Kind ein Musikinstrument erlernen darf oder nicht, sind sich die Initiatoren des Projekts einig.
Eine Musikschule auf der Grundlage eines allgemeinnützigen Vereins wird mit staatlichen Zuwendungen wesentlich mehr bedacht als die Kooperation einer allgemeinbildenden Schule mit einer kommerziellen Musikschule. Die Aufnahme in den Verband der deutschen Musikschulen (VdM) ist deshalb ein selbstverständliches Nahziel der neuen Musikschule an der Adolf-Reichwein-Schule.
 
Voller Optimismus schauen wir in die Zukunft. Das Qualitätsmanagement liegt ausschließlich in der Verantwortung der hauptamtlichen Lehrkräfte der Schule. Erfahrene und engagierte Instrumentallehrer konnten gewonnen werden und haben bereits ihre Arbeit begonnen. Es geht um die Verbindung einer qualitativ hochwertigen musikalischen Ausbildung mit Freude an der Musik und das zum kleinen Preis. Das auf die Beine gestellt zu haben macht uns sehr froh, so die musikalische Leiterin des Projekts, Kattrin Becker.
 
Anerkennung für das Projekt erhielt die Schule auch vom Schulträger des Landkreises Gießen. Schuldezernentin Dr. Christiane Schmahl begrüßte das Vorhaben der ARS, bedankte sich für das hohe ehrenamtliche Engagement im Interesse der Kinder und wünschte in einem Brief an die Verantwortlichen dem Vorhaben gutes Gelingen.
"Wir sind mit Freude und Einsatz dabei und werden hier noch einiges musikalisch auf die Beine stellen", so Vorstandsvorsitzender Turgay Schmidt. "Vor allem sind wir aber ein gutes Team, in dem die Zusammenarbeit Spaß macht".

| 23.9.2012