Adolf-Reichwein-Schule / Pohlheim

Sozialarbeit an der ARS

"Sozialarbeit lebt von offener, vertrauensvoller
und wertschätzender Zusammenarbeit."

Vorbemerkung

Was einmal als „abendländische Kultur“ bezeichnet wurde, ist in zunehmendem Maße durch innere Zerfallserscheinungen gefährdet.
Hierbei treten besonders in Erscheinung:

  • die Zunahme asozialen Verhaltens quer durch alle gesellschaftlichen Schichten,
  • der zunehmende Zerfall familiärer Strukturen,
  • die zum Kult erhobene Befriedigung der persönlichen Bedürfnisse,  die den Konsum über Arbeit und Produktion stellt,
  • die Abkehr von Gemeinschaftssinn (ehrenamtliches, karitatives Engagement, Vereinstätigkeiten) hin zur Vereinzelung und sozialen Vereinsamung,
  • das immer geringer werdende Interesse an geistiger bzw. kulturell anspruchsvoller Betätigung bei gleichzeitiger Reizüberflutung durch die Medien.
    (vgl. Samuel P. Huntington: "The Clash of Civilizations")

Diese Entwicklung stellt alle, die für Kinder und Jugendliche Verantwortung tragen, vor große Herausforderungen. Und sie belastet Kinder und Jugendliche.

Junge Menschen bei der Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu begleiten bedeutet für uns an der ARS, geeignete Wege der Lebensgestaltung aufzuzeigen, Werte sowohl einzufordern als auch vorzuleben und sich der Probleme von Kindern und Jugendlichen im Rahmen unserer Möglichkeiten anzunehmen.

Um Lehrkräfte und Eltern in ihrem verantwortungsvollen Handeln professionell zu unterstützen, wurde die Sozialarbeit an Schulen als ein unverzichtbares Element schulischer Arbeit etabliert.

Allgemeine Zielsetzung

Ein Ziel der Sozialarbeit an der Adolf-Reichwein-Schule ist es vorbeugend auf häufig im Jugendalter entstehende Probleme einzuwirken. Sie zeigt Lösungswege auf und fördert die Jugendlichen in ihrer Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit.
Die Sozialarbeit an der Adolf-Reichwein-Schule unterstützt Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen mit dem Ziel, deren Selbstwertgefühl zu stabilisieren, die soziale Integration zu fördern und ihre Bewältigungskompetenzen zu stärken.

Sozialarbeiterische Aufgabenstellung:

Einzelfallarbeit

Schüler/innen, Eltern und Lehrkräfte können sich Hilfe bei sozialen, emotionalen, familiären und anderen Notlagen einholen, die ohne Unterstützung nicht bewältigt werden können.

Beratung

Die Sozialarbeiterin berät Schüler/innen, Eltern, Lehrkräfte, Klassen und Schulleitung.
Ein anderer Schwerpunkt der Beratung liegt im Rahmen der Konzeptentwicklung in schulinternen Gremien. Hierbei ist die Mitarbeit in der Steuerungsgruppe und der Gesamtkonferenz fester Bestandteil der Sozialarbeit, ebenso ist die Mitarbeit in anderen Gremien ebenso möglich.

Prävention

Durch Projekte und Angebote in Klassen und Kleingruppen wird in Zusammenarbeit mit Lehrkörper und anderen Institutionen präventiv auf mögliche Schwierigkeiten innerhalb der Schule bzw. der Schülerschaft eingewirkt.

Verlässliche Angebote

In den Ferien bietet die Sozialarbeit (gegebenenfalls in Kooperation mit der kommunalen Jugendpflege) offene Angebote für interessierte Schülergruppen an. Die Sozialarbeiterin arbeitet auch hierbei im Benehmen mit der Schulleitung eigenverantwortlich.

Angebote im Ganztagsprogramm der ARS

Die Sozialarbeit bietet im Rahmen des Ganztagsprogramms der ARS Projekte, Arbeitsgemeinschaften und Workshops an. Hierbei liegt ein Schwerpunkt auf tanzpädagogischen Angeboten.

Koordination

Sozialarbeit koordiniert mit der Schule und den Eltern abgestimmte Maßnahmen mit externen Fachinstitutionen sowie die Zusammenarbeit mit außerschulischen Fachkräften und Einrichtungen bei der Durchführung von Projekten. Hierbei initiiert und unterstützt sie Initiativen und Kooperationen, die eine Öffnung der Schule ins Gemeinwesen fördern.

Implementierung in der Schule (Wo nimmt man die Sozialarbeit wahr)

Die Sozialarbeiterin bringt sich an verschiedenen Stellen in das alltägliche Schulleben ein. Dies sind z.B. das Ganztagsprogramm der ARS, Angebote in den Klassen, Projektwochen und Klassenfahrten, Konferenzen und die Mitarbeit in schulinternen Gremien.
Um die Präsens bei den Eltern zu stärken, nimmt die Sozialarbeit an Informationsabenden, Konzerten und anderen öffentlichen Schulveranstaltungen teil.

Netzwerkarbeit

Die Sozialarbeit kooperiert mit verschiedenen Partnern und Instanzen, um ein effizientes Hilfesystem für ihre „Klienten“ aufzubauen.
Zusammenarbeit findet unter anderem statt in:

  • Schulinterner Kooperation (Schulleitung, Lehrkräfte, Elternvertretung, Schülerrat)
  • Schulexterner Kooperationen (Fachdienst Jugend und Soziales und andere Fachdienste des Landkreises Gießen wie z.B. Migrationsdienst, schulpsychologischer Dienst, Kommunale Jugendpflege, Sozialarbeiter/innen der Schulen in der Region, Regionale Hilfsinstitutionen wie z.B. Suchthilfezentrum, und Wildwasser)

Langfristige Zielsetzung

  • Akzeptanz und Integration der Sozialarbeit in der Schule als selbstverständlicher Teil des Schullebens.
  • Stabilisierung und Weiterentwicklung des Hilfesystems für Schüler und Schülerinnen.

Evaluation

Die Evaluation der Schulsozialarbeit findet i.d.Regel auf der Grundlage von Befragung der Beteiligten statt. Die hierbei gewonnenen Ergebnisse werden für die weitere Arbeit berücksichtigt und in zukünftige Projekte eingearbeitet.